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Sehr schnell merke ich, wo es mich in Jerusalem hinzieht, ins arabische Viertel, hinter dem Damaskustor, außerhalb der Altstadt.
Das Verebben sämtlicher Touristenströme, ein offener Wasserrohrbruch auf dem Bürgersteig, der tagelang so bleibt, eine vollkommen unscheinbare Falafelbude an einer vollkommen gewöhnlichen Straßenkreuzung im Ostteil der Stadt.
Dieser Ort wird meine Oase. Hier gucke ich jeden Tag ein Loch in die Luft, wenn meine Füße müde sind und meine Augen. Auch meine Gedanken.
Sitzen, Kaffee trinken, für mich der beste, ganz ohne Vergleich, rauchen....
Auf den Stühlen fast nur Einheimische, sehr selten Touristen. Zeit ist nicht wirklich wichtig. Weitergehen auch nicht.
Da sein und sitzen...und wahrnehmen.
Eine arabische Obstverkäuferin. Jeden Tag an der gleichen Stelle, in der gleichen Position. Vor sich Trauben. Den Kopf gesenkt. Kaum eine Bewegung.
In Gebärde gegossene Depression. Die Depression eines Volkes.
Was ist die Magie dieses Ortes? Der gute Kaffee? Die Frau auf dem Boden? Die Nähe zur Altstadt?
Es ist nicht wirklich wichtig.
Irgendwann gehe ich. Ich bin Touristin.
Die arabischen Gäste sehe ich nie kommen oder gehen. Sie sind einfach da. Ureinwohner eben.
Seit langen Weilen.
Wasser holen
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